Pinot Noir - Spätburgunder
Obwohl dem Artikel nach männlich, gleicht der Pinot Noir in seinem Charakter einer wahren Diva. Er bringt mit seinen Kapriolen Winzer und Weinfreunde gleichermaßen zur Verzweiflung. Die Winzer, weil er sehr frostempfindlich ist und wegen seiner Anfälligkeit für Fäulnis – die Weinfreunde, weil sie große Erwartungen an Pinot Noir-Weine haben und diese häufig nicht erfüllt werden.
Diese Edelrebsorte gilt als die klassische Rote der kühleren Weinbaugebiete wie z.B. im Burgund, in Deutschland und der Schweiz. Der Pinot Noir ist außerdem eine wichtige Grundlage für Champagner. In Deutschland wird er als Spätburgunder oder Blauburgunder bezeichnet und in Italien als Pinot Nero. Die kühlen Pinot Noirs des Nordens sind die klassische Begleitung für Wildgerichte wie Hirsch- und Rehbraten mit Maronen, Preiselbeeren und Klößen. Ganz ohne Fleisch schmecken sie sehr gut zu Pilzgerichten oder zu einem gereiften Brie. Junge Pinot-Noir Weine aus dem Süden passen mit ihrer lebendigen Frucht ausge-zeichnet zum erdigen Geschmack von roter Beete und zu Ente fruchtig-süß zubereitet mit Äpfeln und Backpflaumen. Das Wort ‚Pinot’ist wahrscheinlich dem französischen Wort für Pinienzapfen ‚pin’ entlehnt und hängt mit der Form der Tauben zusammen. Es wird angenommen, dass die uralte Rebsorte Pinot Noir eine der ersten Verfeinerungen der Wildrebe durch den Menschen darstellt und es gibt Belege aus dem 4ten Jahrhundert für ihre Existenz in Burgund.

